Ein besonderer Tanz

Am 3. Dezember ist internationaler Tag der Personen mit Behinderung („día mundial de las personas con discapacidad“).

Um auf diese Personen hinzuweisen wurde letzten Freitag eine Parade durch Teile der Innenstadt Ibarras abgehalten.

Es gab verschiedenste Tanzgruppen, die mit Musik durch die Straßen zogen. Diese Gruppen hatten verschiedenste Hintergründe – es gab Gruppen von Universitäten, von Einrichtungen die mit Menschen mit Behinderung arbeiten und auch meine Einsatzstelle, bei der wir viel mit körperlich beeinträchtigten, älteren Menschen arbeiten, war bei der Parade vertreten. Ich durfte als Unterstützung auch mit, insgesamt waren wir vom Comedor San Juan Pablo II 18 Leute, also 9 Tanzpärchen.

Mittwoch und Donnerstag wurde dann fleißig geprobt, eine kleine Choreo eingeübt und auch unser „Begleitauto“ wurde schön beschmückt.

Unser Begleitauto am Tag der Parade (:

Donnerstagnachmittag haben wir dann noch die Tanzkleidung („traje“, gesprochen „trache“) in einer Art Kostümladen geholt. Getanzt haben wir in traditioneller Kleidung aus Otavalo. Die Frauen tragen dabei einen schönen Faltenrock mit jeweils unterschiedlicher Verzierung. Dazu eine weiße Bluse, ebenfalls bunt bestickt. Außerdem ein buntes Tuch, dass über einer Schulter getragen wird. Ein Tuch um den Kopf und ein Sombrero – und Schmuck, sowohl um den Hals als auch an den Handgelenken darf natürlich nicht fehlen. Das ganze tragen hier trotz des Aufwands wirklich viele Indigene Frauen täglich, was mich jeden Tag aufs neue erstaunt. Die Männerbekleidung ist derweil nicht ganz so zahlreich: Weiße Hose, weißes Hemd, roter Poncho und heller Sombrero. Bei allem beschriebenen handelt es sich nicht um „die Kleidung der Indigenen“, sondern die Kleidung variiert von comunidad zu comunidad. Es gibt da wirklich unzählige Variationen, Farben und Unterschiede. Die Gemeinsamkeit ist für mich definitiv die Schönheit der traditionellen Kleidung.

Traditionelle Kleidung aus Otavalo und unsere traje am Tag der Parade. Models: Meine lieben Kolleginnen Blanca und Doris.

In der Provinz Imbabura gibt es mit der Stadt Otavalo eine Hochburg von Indigenen Menschen. Aber auch landesweit ist der Anteil der Menschen indigener Abstimmung prozentual ziemlich hoch. Fast 10% der Bevölkerung Ecuadors kann einer indigenen Gruppe zugeordnet werden. Zu den Indigenen („Indígenas“) in Ecuador möchte ich aber noch einen eigenen Beitrag machen, weil es dazu wirklich viel zu erzählen gibt.

Am Freitag war dann um 8 Uhr Treffpunkt für alle abuelitos am Comedor – eine Stunde früher als gewöhnlich und das war schon knapp geplant. Um 8:30 mussten wir am Startpunkt für die Parade sein – davor noch Frühstücken und Umziehen. Letztlich waren wir ein paar Minuten zu spät da, aber es hat noch alles gepasst. (:

Gleich geht es los…
Noch kurz warten.
Und grüßen.
Und Abfahrt.
🕺💃

Die Parade selbst ging dann eine gute Stunde, was für die vielen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen die bei der Parade dabei waren auf jeden Fall eine tolle Leistung ist. Auch wenn es ein normaler Arbeitstag war, gab es doch einige interessierte Passanten die zugeschaut und mitgetanzt haben.

Hier ein kleiner Einblick – wer findet mich?🧚🏻

Und dann noch Fotoshooting. Ein Bild schöner als das andere. (:

Ein bisschen erschöpft aber happy.
Bunt, bunter, Blanqui… 💐☀️
Ich hab hohe Schuhe an…
bissl getümmel
Die hohen Schuhe..
Glückliche Opis mit der Praktikantin
Noch ein letztes Bildle mit allen.
Und schon wird wieder aufgeräumt.

Ich persönlich hatte auch sehr viel Spaß. Natürlich weil mir das Tanzen allgemein große Freude bereitet, aber auch weil ich den Anlass der Parade super fand. Diese Art des Aufmerksamkeit erzeugens und gleichzeitig noch ein schönes Event für alle Teilnehmenden und Betroffenen daraus zu schaffen…

Ein besonderer Tanz irgendwie.

Gelungener Tag – Daumen hoch!

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